Dark Academia & Light Academia – Social Media für Akademiker?
Social Media Plattformen wie Instagram, Pinterest, TikTok und YouTube sind aus dem heutigen Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch die Inhalte dieser Apps bestehen schon längst nicht mehr nur aus Selfies und Tanzvideos. Inzwischen gibt es zu jedem Thema und Interessengebiet eine eigene kleine oder große Social Media Bubble, in der sich Gleichgesinnte untereinander kennenlernen, miteinander kommunizieren, diskutieren und Inspiration suchen können.
Viele Social Media User sehen ihre Kanäle inzwischen nicht mehr nur als eine Möglichkeit zum sozialen Austausch, sondern auch als eine Gelegenheit ihre Kunst und Kreativität öffentlich zugänglich zu machen. So wird die Ausgestaltung und die Reichweite des eigenen Kanals immer wichtiger, um eine individuelle kleine Community zu erzeugen.
Foto: Thought Catalog/ Unsplash
Dabei spielt vor allem die optische Gestaltung eine zunehmend wichtigere Rolle, sodass sich in den letzten Jahren einige spezifische Ästhetiken herausgebildet haben. Darunter haben vor allem die Subkulturen Dark Academia und Light Academia seit der Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 immer mehr Begeisterte gefunden.
Was ist eine Ästhetik?
Als Ästhetik wird vor allem eine bestimmte Stilrichtung bezeichnet, die das Schöne selbst oder die Lehre und Wissenschaft von der Schönheit darstellt. Sie soll die Wahrnehmung, die ein Betrachter bei der Ansicht eines Kunstwerks hat, beeinflussen. Dabei geht es vor allem, um die Vermittlung von Gefühlen und die Beanspruchung der Sinne des Menschen.
Im Bezug auf Social Media sind Ästhetiken also spezifische, thematisch gebundene Stile und Darstellungsweisen. So tauchen festgelegte Motive in verschiedenen Profilen, die zu derselben Ästhetik gehören, wiederkehrend auf. Die User beziehungsweise Künstler versuchen mit ihren Worten, Bildern, Audio- und Videoaufnahmen ein bestimmtes Gefühl bei den Betrachtern hervorzurufen. Oft fließen in ihre Darstellungen auch Teile der eigenen Lebensweise und Weltwahrnehmung mit ein. Es gibt jedoch auch Profile, die sich ausschließlich auf eine fantasievolle und rein künstlerische Darstellung konzentrieren.
Dark Academia & Light Academia
Die Ästhetiken und Subkulturen Dark Academia und Light Academia stehen, wie der Name bereits vermuten lässt, in einem gewissen Bezug zueinander. Beide verbindet die Leidenschaft für das Lernen und Wissen über sich selbst und das Leben sowie die Themen Musik, Kunst, Literatur, Philosophie und Geschichte. Außerdem sind ihre Darstellungen eurozentrisch und klassizistisch. Eine wichtige Rolle spielt dabei vor allem die akademische Ausbildung, welche in künstlerische Form romantisiert wird.
Weitere wichtige Aspekte dieser Ästhetiken sind bestimmte Kleidungs- und Einrichtungsstile. Diese können in beiden Fällen auch als vintage bezeichnet werden. Der Dark Academia Stil konzentriert sich dabei vor allem auf den englischen Stil der 1930er und 1940er Jahre. Der Light Academia Stil orientiert sich dagegen an den Pariser Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts. In Videos und Fotografien dieser ästhetischen Richtung sind daher neben Büchern, Bibliotheken, klassischen Statuen und antiken europäischen Gebäuden auch das gemütlich eingerichtete zu Hause oder Zimmer zu finden.
Oft finden sich dabei Bilder, die aus einer Komposition von Gegenständen wie Büchern, Briefen, einer Schreibmaschine oder einem Federhalter sowie einer Tasse Tee und Kerzenlicht bestehen. Vor allem die englischen Teetassen erscheinen oft als Teil eines verzierten und hochwertigen Teeservice, wie sie zur damaligen Zeit erhältlich waren. Auch heutzutage können diese Sets noch in authentischen Designs und aus hochwertigem Porzellan erworben werden.
Die Service sind nach Informationen der Berater von einrichtungsradar.de zwar relativ bruchempfindlich, jedoch sehen sie aufgrund ihres Materials noch nach vielen Jahren wie neu aus. Da sich Porzellan kaum abnutzt, können also auch Originale von damals in der Tat noch unbeschadet sein. Auch heute noch sind sowohl alte als auch neue Porzellantassen von hohem Wert, da sie üblicherweise in aufwändiger Handarbeit gefertigt werden.
Die beiden Richtungen Dark Academia und Light Academia unterscheiden sich hauptsächlich in ihren Themen und der bildlichen Darstellung. Während Dark Academia sehr dunkel dargestellt wird und sich unter anderem mit Themen wie dem Tod, Kriminalität, Gefahren und Mysterien beschäftigt, wird Light Academia in hellen Farben und Lichtern gezeigt. Hier liegt der Fokus eher auf den positiven Dingen im Leben, Optimismus, der Empfindsamkeit, Freude und Dankbarkeit.
Auch wenn beide Seiten die akademische Bildung als zentrales Motiv verwenden, ist die Ästhetik selbstverständlich keiner bestimmten Gruppe vorbehalten. Genauso wie Social Media selbst, kann jeder diesen Stil und die Lebensweise auf seine ganz eigene Weise ausleben, gestalten und verändern.