Typografie in Berlin
Auch wenn sie im hektischen Alltag oft nicht beachtet wird – die Typografie prägt das Bild von Berlin ebenso wie berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor oder der Reichstag. Die große Vielfalt, in der Typografie in Berlin zu finden ist, trägt maßgeblich zum Charakter der Metropole bei. Wer mit offenen Augen durch Berlin geht, entdeckt Typografie überall im urbanen Großstadtdschungel. Ob an den unzähligen U- und S-Bahnhöfen, wo die Namen teilweise als gekachelte Mosaike gestaltet wurden, oder über Friseursalons, Cafés, Kaufhäusern – die Gestaltung der Typografie ist immer auch ein Teil der Geschichte Berlins und ihrer Entstehungszeit. Oftmals können ganze Straßen oder Kieze wie eine Zeitreise wirken, wenn man sich die Typografie an den Häusern ansieht. Besonders auffällig ist dies beispielsweise in Alt-Tegel, das den 60er Jahren scheinbar nie entwachsen ist.
Kompakt lässt sich diese Reise durch die Typografie in Berlin im Buchstabenmuseum erleben. In dessen besonderer Ausstellung im Stadtbahnbogen des Bahnhofes Bellevue werden Objekte der Typografie der Hauptstadt gesammelt und bewahrt. Denn wie alles in einer Stadt wie Berlin, befindet sich auch die Typografie in stetem Wandel und viele prägende Inschriften verschwinden mit der Zeit wieder aus dem Stadtbild. Heute werden die einst aufwendig von Hand produzierten dreidimensionalen Schriftzüge mit Leuchtröhren häufig durch LEDs oder gar Bildschirme ersetzt. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, ist mit dem 2021 erschienen Buch “Berlin Typography” von Jesse Simon gut beraten.