Das eigene Design – selbst drucken oder drucken lassen?
Als Designer kommt irgendwann der Punkt, an dem die Idee, die vielleicht nur auf dem Blatt Papier oder digital besteht, umgesetzt werden soll. Häufig geht das einher mit dem Vorhaben, das Werk ausdrucken zu wollen. Dabei muss das nicht unbedingt besonders teuer sein, wie die folgenden Anregungen zeigen.
Qualitative Unterschiede
Um Designs für den Online-Verkauf oder schlicht für Ausstellungszwecke zu drucken, braucht es als Erstes die passende Ausgabequalität. Um Letztgenanntes sicherzustellen, wird der Begriff “Giclée” verwendet. Dieser stammt vom französischen Fachbegriff “gicleur” ab, welches sich auf Spritzen und Sprühen bezieht. Damit können dann ebenfalls im Druck in Eigenregie hohe Qualitätsansprüche umgesetzt werden.
Sinnvoll ist es jedoch, den Druck insbesondere für größere Projekte mit großer Strahlkraft Experten zu überlassen. Outsourcing ist in diesem Kontext häufig eine gute Idee, vornehmlich, wenn das Budget eher klein ist. Denn der Profi für hochwertige Drucke liefert höchste Qualität zu günstigen Preisen und kann simpel online genutzt werden. Hierzu ist es lediglich nötig, die Dateivorgabe zu erfüllen. Häufig wird diese kostenlos zur Verfügung gestellt. Designer sollten dabei auf eine qualitativ hochwertige Wiedergabe achten. Üblicherweise wird diese durch den Prozessstandard Offsetdruck DIN ISO 12647-2 definiert.
Druck in Eigenregie
Der große Vorteil eines Print-on-Demand-Services (POD) ist, dass dieser für geringere Kosten und mit guter Qualität Druckanfragen umsetzen kann. Im Gegensatz dazu ist die Variante selbst zu drucken, herausfordernder. Das hat vor allem mit den Startkosten zu tun. Denn es muss erst einmal etwas Geld in einen Rastergrafikprozessor (RIP) investiert werden.
Achtung:
Pseudo-RIPs sind nicht hilfreich, da sie im Regelfall vom Druckertreiber abhängen.
Um Ausstellungsdrucke selbst herzustellen, braucht es einen großformatigen Tintenstrahldrucker. In dem Segment, in dem der Drucker in einer RIP-Kombination arbeitet, muss verhältnismäßig viel Geld ausgegeben werden. Günstigere Geräte gibt es inklusive RIP ab 1.500 Euro. Allerdings kostet eine hochwertige Variante schnell mehr als 10.000 Euro. Der Preis ergibt sich im Übrigen aus der Größe des Druckers, dessen höchstmögliche Auflösung, aber auch weiterer Funktionen.
Wichtig ist, den Drucker im CMYK-Modus einzurichten und nicht das Farbprofil des Herstellers zu verwenden. So wird eine deutlich getreuere Farbwiedergabe erreicht. Das bedeutet, der eigene Drucker muss linearisiert werden. Dazu gehört dann auch, dass die Farbprofile als auch die Druckprofile für das jeweils genutzte Substrat optimiert werden.
Hier gibt es die einfache Variante, indem die Farbprofile des Herstellers für das entsprechende Druckmedium besorgt werden. Das ist üblicherweise simpel über das Internet möglich. Allerdings gibt es Unterschiede und so wird das ursprüngliche, vom Designer gewählte Farbprofil verfälscht. Um dem in Eigenregie entgegenzuwirken, braucht es ein Spektralfotometer. Mit einem Gerät wie dem X-Rite i1Pro lässt sich ein professionelles Farbprofil erstellen.
Verschiedene Arten von Druckern für Designerstücke
Mit einem großen Fotodrucker lassen sich, wie der Name schon sagt, digitale Kunstwerke hervorragend realisieren. Allerdings steigt der Preis der Geräte mit dem Anspruch an der Qualität als auch der Größe des geforderten Endprodukts.
Kleiner Tintenstrahldrucker lassen zwar einiges an Qualitäten vermissen, können aber dennoch kleinere Kunstwerke zu Vorstellungszwecken in solider Ausführung drucken. Für den Verkauf oder gar Ausstellungen hingegen sind sie ungeeignet.
Bei großformatigen Tintenstrahldruckern mit mehreren Druckköpfen hingegen können aufgrund der kleinen Düsen Tropfen der Tinte gut verteilt werden. Insbesondere diese Großformatdrucker bieten sich für großflächige Kunstwerke an.