Ein perfektes Duett: Acrylmalerei und Abstrakte Kunst
Abstrakt bedeutet „loslösen“ oder „wegziehen“. Als Kunststil der Moderne hat sich die Abstrakte Kunst vom Streben nach der Abbildung realer Gegenstände gelöst. Hier stellt das Bild nur eines dar: sich selbst. Befreit von der Abbildungsfunktion sind der Kreativität der Künstler keine Grenzen mehr gesetzt, was jedem einzelnen Betrachter ein ganz persönliches Kunstwerk vermittelt.
Da von der detaillierten Darstellung von Menschen, Landschaften oder Gegenständen abgesehen wird, bezeichnet man Abstrakte Kunst auch als „gegenstandslose Kunst“. Es geht nicht mehr um die Wiedergabe des Gesehenen, sondern um den Ausdruck des Empfundenen. Formen und Farben stehen hier im Mittelpunkt des Schaffens – und wie bei vielen Kunstwerken liegt auch hier die Schönheit im Auge des Betrachters.
Abstrakte Kunst für den Betrachter
In Epochen vor der Fotografie versuchten Künstler, Gesehenes so genau wie möglich einzufangen, um es dem Betrachter zugänglich zu machen. Wer solche Kunstwerke bestaunte, wusste genau was er sah und verlor sich in der Exaktheit und Naturgetreue fast photographisch wirkender Gemälde. Es gab wenig Raum für Interpretationen und Spekulationen, aber das war auch nicht Ziel Abbildender Kunst.
Wer sich hingegen ein abstraktes Kunstwerk anschaut, lässt Farben auf sich wirken und Emotionen aufkommen, die man damit verbindet. Da unsere Stimmung und Lebenssituation täglich wechselt, verändern sich abstrakte Bilder bzw. die Betrachtung der Bilder gleich mit. Wirkt das Rot an einem Tag vielleicht bedrohlich und die Formen verstörend hektisch, kann dasselbe Kunstwerk an einem anderen Tag in einer anderen Verfassung das Gefühl von Motivation und Aufbruch vermitteln.
Fünf verschiedene Menschen werden bei der Betrachtung ein und desselben Abstrakten Kunstwerkes fünf verschiedene Wahrnehmungen des Bildes wiedergeben. Wer bei spezialisierten Kunstportalen wie auf diekunstmacher.de also ein abstraktes Bild für seine eigenen vier Wände kauft, wird von der immer neuen Wirkung des Kunstwerkes überrascht sein. – Sowohl auf sich selbst als auch auf Besucher, die immer wieder Neues entdecken können.
Künstler Abstrakter Kunst
Abstrakte Malerei gab es nicht von heute auf morgen, diese Kunstrichtung entwickelte sich über viele Jahre. Die meisten Künstler abstrakter Kunstwerke begannen zunächst mit „normaler“, abbildender Kunst, bevor sie in die Abstrakte Kunst glitten. Das passierte selten plötzlich, sondern mit einer schrittweisen Abweichung und dem Loslösen vom Malen möglichst realistischer Bilder. Und nicht alle der Künstler lösen sich je ganz von erkennbaren Motiven. Picasso beispielsweise malte zunächst realistisch und entwickelte sich später zum Kubismus, jedoch nie, ohne völlig den Bezug zu Gegenständen oder Personen aufzugeben. Als erster rein abstrakter Maler gilt Wassily Kandinsky, der in den 1910er und 1920er mit seinen Werken für Aufruhr sorgte.
Abstrakte Kunst in der Therapie
Kunst beeinflusst nicht nur durch Betrachten. Inzwischen ist Kunst, besonders abstrakte Kunst, eine anerkannte Therapieform geworden. Sich gestalterisch zu betätigen ist ein Weg, sich ohne Worte auszudrücken, Dinge zu verarbeiten und loszulassen, wenn sie auf eine Leinwand übertragen wurden. Stoßen Menschen an ihre Grenzen, ist die Grenzenlosigkeit Abstrakter Kunst ein Mittel zur Heilung.
Abstrakte Acrylmalerei
Im Laufe der Zeit lösten Acrylfarben die ölbasierten Farben ab. Acrylfarben sind sehr vielfältig und leicht zu verarbeiten. Gerade Einsteiger in die Malerei können sich mit Acrylfarben austoben und mit Farben und Techniken spielen.
Aber auch unter den Profis haben die flexiblen, geschmeidigen Farben längst ihren Platz gefunden. Da Acryl langsamer trocknet als beispielsweise Ölfarben, können Bilder wunderbar bearbeitet werden. Es sind viel geschmeidigere Übergänge in Farbverläufen möglich. Außerdem kann Acryl mit Wasser, Fließmitteln oder einem Verdicker in seiner Konsistenz verändert werden.
Es gibt die verschiedensten Techniken, mit denen in der Acrylmalerei bei abstrakten Gemälden gearbeitet werden kann. Alle sind miteinander in einem Gemälde kombinierbar.
Die bekanntesten Techniken sind:
- Die Lasurtechnik: Malen mit verdünnter Farbe in Schichten
- Die Nass-in-Nass-Technik: Malen mit verdünnter Farbe in Schichten, jedoch ist keine Schicht trocken
- Die Sgraffito-Technik / Kratztechnik: Lasurtechnik, jedoch wird die obere Schicht angekratzt und so Brüche erzeugt
- Spachtel- oder Schwammtechnik: Weg vom Pinsel, die Farbe wird einfach mit einem Spachtel, Schwamm oder Messer auftragen; auch Handmalerei ist möglich
- Strukturtechnik / Impastotechnik: Die Acrylfarbe wird mit Strukturpaste vermischt
Acryl passt in seiner Vielseitigkeit perfekt zu der in der Abstrakten Kunst angestrebten Grenzenlosigkeit und der „alles ist möglich“ Philosophie – ein wahrlich perfektes Duett!