Es ist schon merkwürdig, welches Lebenstempo Menschen als normal und zuträglich empfinden. Jedenfalls kann man behaupten, dass Menschen schon immer, zu jeder Epoche über die Schnelllebigkeit ihrer Zeit geklagt haben und sich beklommen fragten, ob das aktuelle Tempo nicht schlichtweg alle überfordert. In der gegenwärtigen Epoche der Spätmoderne, in der wir uns befinden, scheint uns Raum und Zeit dramatischer zu entgleiten als früher.

Seit der industriellen Revolution und erst recht seit dem Automatisierungsfortschritt hat uns die digitale Revolution endgültig erwischt. Das erste Gebot der digitalen Welt lautet: Du sollst dich nicht langweilen! Wo immer man wartet. Wo immer etwas dauert. Was tun? Klar: Handy raus, Nachrichten checken, im Internet surfen, Spiele daddeln – alles, bloß keine Langeweile! Die ist schließlich die letzte echte Sünde unserer Immer-auf-Zack-Welt. Alles geht – alles, bloß kein Leerlauf. Blöd nur, dass genau dies auf Dauer so ein komisches Rauschen im Kopf erzeugt, diese eine innere Unruhe, ein zähes Warten auf das richtig große Ding, das aber nie zu kommen scheint – kurz: dass gerade die permanente Ablenkung uns in die Langeweile führt.

Wir langweilen uns in Meetings und bei stumpfsinnigen Tätigkeiten, an der Kasse im Supermarkt, vor dem Fernseher. Und leider auch beim Vertreiben der Langeweile mit Instagram oder Facebook. Warum? Weil wir den Leerlauf nicht mehr aushalten; weil wir uns in jeder freien Minute gleich den nächsten digitalen Kick vom Handy holen; und weil wir davon, wie Junkies, die sich an ihren Stoff gewöhnen, eine immer höhere Dosis brauchen, um unser Nervensystem noch zu kitzeln. Anders gesagt: Wird die permanente Aufregung zur Normalität, dann regt sie uns bald nicht mehr auf, sondern beginnt – eben – uns zu langweilen. Rhizom 24 beschäftigt sich mit und zeigt die Schnelllebigkeit, visualisiert was wir gefühlt wahrnehmen. Inhaltlich, gestalterisch, analoge User Experience.

Rhizom 24. Das Projekt Zeitschrift an der Münster School of Design der FH Münster. Design als akademische Disziplin ist eine Denkmethode, die sich am Machen orientiert. Das Denken ohne das Machen ist Theorie. Das Machen ohne das Denken ist orientierungslos. So sieht es das Projekt Zeitschrift an der Münster School of Design der FH Münster. So sieht es Rhizom Dreiundzwanzig.

Redaktion und Gestaltung
Johanna Albrecht, Hannelore Braisch, Gerrit Brocks, Paul Eslage, Felix Feldmann, Sina Graunke, Philip Hüwels, Maria Knaub, Natalie Lindner, Lennart Lofink, Jana Meier, Julia Pöppelmann, Camilla Scheplitz, Anne Thürnau

Projektleitung
Prof. Rüdiger Quass von Deyen

Themencoaching
Prof. Ralf Beuker

Technikbegleitung
Dipl. Des. Paul Plattner-Wodarczak

Textbegleitung
Hannah Zipfel, Anna Louisa Duckwitz

Druck
Thiekötter

Rhizom 24

Rhizom 24

Es ist schon merkwürdig, welches Lebenstempo Menschen als normal und zuträglich empfinden. Jedenfalls kann man behaupten, dass Menschen schon immer, zu jeder Epoche über die Schnelllebigkeit ihrer Zeit geklagt haben und sich beklommen fragten, ob das aktuelle Tempo nicht schlichtweg alle überfordert. In der gegenwärtigen Epoche der Spätmoderne, in der wir uns befinden, scheint uns Raum und Zeit dramatischer zu entgleiten als früher.

Seit der industriellen Revolution und erst recht seit dem Automatisierungsfortschritt hat uns die digitale Revolution endgültig erwischt. Das erste Gebot der digitalen Welt lautet: Du sollst dich nicht langweilen! Wo immer man wartet. Wo immer etwas dauert. Was tun? Klar: Handy raus, Nachrichten checken, im Internet surfen, Spiele daddeln – alles, bloß keine Langeweile! Die ist schließlich die letzte echte Sünde unserer Immer-auf-Zack-Welt. Alles geht – alles, bloß kein Leerlauf. Blöd nur, dass genau dies auf Dauer so ein komisches Rauschen im Kopf erzeugt, diese eine innere Unruhe, ein zähes Warten auf das richtig große Ding, das aber nie zu kommen scheint – kurz: dass gerade die permanente Ablenkung uns in die Langeweile führt.

Wir langweilen uns in Meetings und bei stumpfsinnigen Tätigkeiten, an der Kasse im Supermarkt, vor dem Fernseher. Und leider auch beim Vertreiben der Langeweile mit Instagram oder Facebook. Warum? Weil wir den Leerlauf nicht mehr aushalten; weil wir uns in jeder freien Minute gleich den nächsten digitalen Kick vom Handy holen; und weil wir davon, wie Junkies, die sich an ihren Stoff gewöhnen, eine immer höhere Dosis brauchen, um unser Nervensystem noch zu kitzeln. Anders gesagt: Wird die permanente Aufregung zur Normalität, dann regt sie uns bald nicht mehr auf, sondern beginnt – eben – uns zu langweilen. Rhizom 24 beschäftigt sich mit und zeigt die Schnelllebigkeit, visualisiert was wir gefühlt wahrnehmen. Inhaltlich, gestalterisch, analoge User Experience.

Rhizom 24. Das Projekt Zeitschrift an der Münster School of Design der FH Münster. Design als akademische Disziplin ist eine Denkmethode, die sich am Machen orientiert. Das Denken ohne das Machen ist Theorie. Das Machen ohne das Denken ist orientierungslos. So sieht es das Projekt Zeitschrift an der Münster School of Design der FH Münster. So sieht es Rhizom Dreiundzwanzig.

Redaktion und Gestaltung
Johanna Albrecht, Hannelore Braisch, Gerrit Brocks, Paul Eslage, Felix Feldmann, Sina Graunke, Philip Hüwels, Maria Knaub, Natalie Lindner, Lennart Lofink, Jana Meier, Julia Pöppelmann, Camilla Scheplitz, Anne Thürnau

Projektleitung
Prof. Rüdiger Quass von Deyen

Themencoaching
Prof. Ralf Beuker

Technikbegleitung
Dipl. Des. Paul Plattner-Wodarczak

Textbegleitung
Hannah Zipfel, Anna Louisa Duckwitz

Druck
Thiekötter

Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Rhizom 24
Edit