Das Weinland Rheinland-Pfalz produziert nicht nur große Mengen an Riesling, Weiß- und Spätburgunder, sondern auch Kelterabfall – Stiele, Kerne, Schalen –, genannt: Trester. 100 Liter Maische hinterlassen rund 25 Kilogramm feste Pressrückstände. Allein in Deutschland fallen auf diese Weise jährlich etwa 200.000 Tonnen Trester an. Geringe Anteile werden zu Tresterbrand und Tierfutter verarbeitet, doch das Meiste davon verbleibt als ungenutzte Biomasse.

Meine Masterarbeit hat das Ziel, diese Biomasse wieder in einen neuen Lebenszyklus einzuführen. Mir als Designerin ist es wichtig, mit den Ressourcen der Erde so umzugehen, dass auch künftige Lebewesen einen intakten Lebensraum vorfinden.

Deshalb war es mein Anspruch, neue Materialien und Produkte zu entwickeln, die natürlich nachwachsend und biologisch abbaubar sind.

An dieser Stelle kommt Trester ins Spiel. Die gepressten Fruchtschalen, Kerne, Stiele und Blattreste werden gemäß dem Cradle-to-Cradle-Prinzip mit natürlichen Bindemitteln, wie Bienenwachs, Carnaubawachs und Pulpe, kombiniert. Aus diesen Verbundwerkstoffen lassen sich dann natürliche Produkte herstellen, die in Verbindung zum Ursprungsmaterial stehen: Aus Traubenabfall werden Weinkühler, Lampen und Wandbekleidungen für Vinotheken. Auch Verpackungslösungen (z.B. für Kellnermesser) und Objekte, die einen kompletten Lebenszyklus beinhalten, wie Urnen, lassen sich auf diese Weise kreieren. Alle Produkte der Produktfamilie tresta überzeugen nicht nur optisch, sondern auch haptisch und olfaktorisch. Die 4 Kompositmaterialien und die daraus entstandenen Erzeugnisse:

Trester-Bienenwachs-Komposit: Aus der Verbindung von komprimiertem Trester und Bienenwachs entstanden ein Weinkühler und eine Deckenleuchte. Aufeinander gesetzt bildet die Form eine Hommage an die moseltypische Schlegelflasche. Die Lampe taucht Weinrunden in ein warmes Licht, der Kühler hält den Wein auf der richtigen Temperatur.

Trester-Pulpe-Werkstoff: In Verbindung mit Pulpe kann Trester auch für dünnere Wandstärken genutzt werden. So entstand die exemplarische Verpackung für ein hochwertiges Kellnermesser. Texturanalysen belegten: Mit dem Tresteranteil steigt die Elastizität. Der Pulpewerkstoff wird flexibler und belastbarer.

Trester-Carnaubawachs-Komposit: Der Kompositwerkstoff aus Trester und Carnaubawachs ist besonders passgenau, robust, formstabil und zudem schalldämmend. Das prädestiniert ihn für die Herstellung von Wandkacheln. Das Motiv für die 40 x 40 Zentimeter großen Reliefkacheln bilden die landschaftsprägenden Weinbergsterrassen der Terrassenmosel.

Trester-Biokunststoff-Kompound: Der 3D-Druck ist ein materialsparendes Herstellungsverfahren; es fallen keine Abfälle an. Jedoch wird in der Regel mit Plastik gedruckt. Trester ist eine Alternative. In Verbindung mit Biokunststoff auf Zellulosebasis konnte (durch eine Kooperation mit dem IKV Aachen) ein Granulat kompoundiert werden, dessen Druckfähigkeit derzeit getestet wird. Prototypisch wurden Formen für Urnen entwickelt, deren Gestaltung abstrahierte Formen der unterschiedlichen Wachstumsstadien der Traube versinnbildlicht.

Designer
Katharina Hölz

Betreuung
Prof. Anita Burgard
Hochschule Trier

Tresta – Design aus Traubenabfall

Tresta – Design aus Traubenabfall

Das Weinland Rheinland-Pfalz produziert nicht nur große Mengen an Riesling, Weiß- und Spätburgunder, sondern auch Kelterabfall – Stiele, Kerne, Schalen –, genannt: Trester. 100 Liter Maische hinterlassen rund 25 Kilogramm feste Pressrückstände. Allein in Deutschland fallen auf diese Weise jährlich etwa 200.000 Tonnen Trester an. Geringe Anteile werden zu Tresterbrand und Tierfutter verarbeitet, doch das Meiste davon verbleibt als ungenutzte Biomasse.

Meine Masterarbeit hat das Ziel, diese Biomasse wieder in einen neuen Lebenszyklus einzuführen. Mir als Designerin ist es wichtig, mit den Ressourcen der Erde so umzugehen, dass auch künftige Lebewesen einen intakten Lebensraum vorfinden.

Deshalb war es mein Anspruch, neue Materialien und Produkte zu entwickeln, die natürlich nachwachsend und biologisch abbaubar sind.

An dieser Stelle kommt Trester ins Spiel. Die gepressten Fruchtschalen, Kerne, Stiele und Blattreste werden gemäß dem Cradle-to-Cradle-Prinzip mit natürlichen Bindemitteln, wie Bienenwachs, Carnaubawachs und Pulpe, kombiniert. Aus diesen Verbundwerkstoffen lassen sich dann natürliche Produkte herstellen, die in Verbindung zum Ursprungsmaterial stehen: Aus Traubenabfall werden Weinkühler, Lampen und Wandbekleidungen für Vinotheken. Auch Verpackungslösungen (z.B. für Kellnermesser) und Objekte, die einen kompletten Lebenszyklus beinhalten, wie Urnen, lassen sich auf diese Weise kreieren. Alle Produkte der Produktfamilie tresta überzeugen nicht nur optisch, sondern auch haptisch und olfaktorisch. Die 4 Kompositmaterialien und die daraus entstandenen Erzeugnisse:

Trester-Bienenwachs-Komposit: Aus der Verbindung von komprimiertem Trester und Bienenwachs entstanden ein Weinkühler und eine Deckenleuchte. Aufeinander gesetzt bildet die Form eine Hommage an die moseltypische Schlegelflasche. Die Lampe taucht Weinrunden in ein warmes Licht, der Kühler hält den Wein auf der richtigen Temperatur.

Trester-Pulpe-Werkstoff: In Verbindung mit Pulpe kann Trester auch für dünnere Wandstärken genutzt werden. So entstand die exemplarische Verpackung für ein hochwertiges Kellnermesser. Texturanalysen belegten: Mit dem Tresteranteil steigt die Elastizität. Der Pulpewerkstoff wird flexibler und belastbarer.

Trester-Carnaubawachs-Komposit: Der Kompositwerkstoff aus Trester und Carnaubawachs ist besonders passgenau, robust, formstabil und zudem schalldämmend. Das prädestiniert ihn für die Herstellung von Wandkacheln. Das Motiv für die 40 x 40 Zentimeter großen Reliefkacheln bilden die landschaftsprägenden Weinbergsterrassen der Terrassenmosel.

Trester-Biokunststoff-Kompound: Der 3D-Druck ist ein materialsparendes Herstellungsverfahren; es fallen keine Abfälle an. Jedoch wird in der Regel mit Plastik gedruckt. Trester ist eine Alternative. In Verbindung mit Biokunststoff auf Zellulosebasis konnte (durch eine Kooperation mit dem IKV Aachen) ein Granulat kompoundiert werden, dessen Druckfähigkeit derzeit getestet wird. Prototypisch wurden Formen für Urnen entwickelt, deren Gestaltung abstrahierte Formen der unterschiedlichen Wachstumsstadien der Traube versinnbildlicht.

Designer
Katharina Hölz

Betreuung
Prof. Anita Burgard
Hochschule Trier

Tresta – Design aus Traubenabfall
Tresta – Design aus Traubenabfall
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Tresta – Design aus Traubenabfall
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