Als im 19. Jhd. die Herstellung von Architekturmodellen aus Kork ihre Blüte erlebte, wurden zu Bildungszwecken vor allem markante Erscheinungen der damaligen Zeit und archetypische Ikonen der klassischen Antike nachgebildet. Kork wurde wegen seiner natürlichen Fähigkeit den Verfall und ruinösen Charakter der historischen Vorbilder nachzubilden als Material sehr geschätzt. So brachte die damalige Zeit eine Reihe bekannter Meister in der heute nahezu vergessenen Kunst der Phelloplastik hervor.

Hohe Reisekosten in Zusammenhang mit wachsendem Interesse an ästhetischer Bildung der bürgerlichen Schichten führten zu rapide wachsenden Sammlungen in den ersten sich etablierenden Museen. Aus diesem Dunstkreis von sammlerischem Interesse und pädagogischer Konzeption stammt auch die illustre Sammlung des Kunstmäzens und Ministers Bernd August von Lindenau, die heute im Lindenau Museum in Altenburg zu sehen ist. Aus dem Ansatz heraus beim „Altenburger Trialog“ den altehrwürdigen Exponaten im Lindenau Museum junge Kunst entgegenzustellen und so einen dialektischen Mehrwert zu erzeugen, entstand die Arbeit „Von Aromaten und Aliphaten“.

Drei Typenbauten der postmodernen Konsumkultur werden maßstabsgetreu in das Material Kork übersetzt. Die morbide Haptik des Materials verleiht den Modellen eine frappierend postapokalyptische Anmutung und rückt so diese „Schreine des Lustprinzips“ in direkte Nachbarschaft zu den antiken Vorbildern vorwiegend religiös geprägter Architektur. Während die Künstler mit einem Augenzwinkern auf industriell verarbeitete Korkvarianten, wie Sockelleisten und Trittschalldämmung, zurückgreifen und so auf die Bauweise zeitgenössischer Profanarchitektur Bezug nehmen, rücken Unterschiede und Ähnlichkeiten durch die Aufhebung der temporären Differenz im musealen Kontext in den Vordergrund.

Der Kunsthistoriker Michael Merkel beschreibt das Werk folgendermaßen:

„Der Künstler Sebastian Wanke und der Architekt Philipp Specht greifen bei ihren Arbeiten die altertümliche Erscheinung des Materials auf und modellieren mit ihm maßstabsgetreu markante Gebäude unserer Gegenwart. In ihr Blickfeld geraten dabei aber nicht prägnante Einzelgebilde, sondern allgegenwärtige konventionelle Typenbauten. Im Fast-Food-Restaurant, dem Supermarkt und der Tankstelle begegnen uns architektonische Zeugnisse der standardisierten Massenkultur, die sich als funktionale Konstruktionen und Insignien der Globalisierung über große Teile der Erde ausbreiten.

Auf diese Weise erschaffen Wanke und Specht eine ironisch-unheilvolle Atmosphäre um die Bauwerke unserer Alltagskultur. Im Kontext der Antike und im Gewand des Korks gleiten ihre Typenbauten in die Sphäre des Ephemeren und provozieren die Frage nach einer Architektur der Zukunft.“

Designer
Sebastian Wanke
Philipp Specht

Von Aromaten und Aliphaten

Von Aromaten und Aliphaten

Als im 19. Jhd. die Herstellung von Architekturmodellen aus Kork ihre Blüte erlebte, wurden zu Bildungszwecken vor allem markante Erscheinungen der damaligen Zeit und archetypische Ikonen der klassischen Antike nachgebildet. Kork wurde wegen seiner natürlichen Fähigkeit den Verfall und ruinösen Charakter der historischen Vorbilder nachzubilden als Material sehr geschätzt. So brachte die damalige Zeit eine Reihe bekannter Meister in der heute nahezu vergessenen Kunst der Phelloplastik hervor.

Hohe Reisekosten in Zusammenhang mit wachsendem Interesse an ästhetischer Bildung der bürgerlichen Schichten führten zu rapide wachsenden Sammlungen in den ersten sich etablierenden Museen. Aus diesem Dunstkreis von sammlerischem Interesse und pädagogischer Konzeption stammt auch die illustre Sammlung des Kunstmäzens und Ministers Bernd August von Lindenau, die heute im Lindenau Museum in Altenburg zu sehen ist. Aus dem Ansatz heraus beim „Altenburger Trialog“ den altehrwürdigen Exponaten im Lindenau Museum junge Kunst entgegenzustellen und so einen dialektischen Mehrwert zu erzeugen, entstand die Arbeit „Von Aromaten und Aliphaten“.

Drei Typenbauten der postmodernen Konsumkultur werden maßstabsgetreu in das Material Kork übersetzt. Die morbide Haptik des Materials verleiht den Modellen eine frappierend postapokalyptische Anmutung und rückt so diese „Schreine des Lustprinzips“ in direkte Nachbarschaft zu den antiken Vorbildern vorwiegend religiös geprägter Architektur. Während die Künstler mit einem Augenzwinkern auf industriell verarbeitete Korkvarianten, wie Sockelleisten und Trittschalldämmung, zurückgreifen und so auf die Bauweise zeitgenössischer Profanarchitektur Bezug nehmen, rücken Unterschiede und Ähnlichkeiten durch die Aufhebung der temporären Differenz im musealen Kontext in den Vordergrund.

Der Kunsthistoriker Michael Merkel beschreibt das Werk folgendermaßen:

„Der Künstler Sebastian Wanke und der Architekt Philipp Specht greifen bei ihren Arbeiten die altertümliche Erscheinung des Materials auf und modellieren mit ihm maßstabsgetreu markante Gebäude unserer Gegenwart. In ihr Blickfeld geraten dabei aber nicht prägnante Einzelgebilde, sondern allgegenwärtige konventionelle Typenbauten. Im Fast-Food-Restaurant, dem Supermarkt und der Tankstelle begegnen uns architektonische Zeugnisse der standardisierten Massenkultur, die sich als funktionale Konstruktionen und Insignien der Globalisierung über große Teile der Erde ausbreiten.

Auf diese Weise erschaffen Wanke und Specht eine ironisch-unheilvolle Atmosphäre um die Bauwerke unserer Alltagskultur. Im Kontext der Antike und im Gewand des Korks gleiten ihre Typenbauten in die Sphäre des Ephemeren und provozieren die Frage nach einer Architektur der Zukunft.“

Designer
Sebastian Wanke
Philipp Specht

Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
Von Aromaten und Aliphaten
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