Seit jeher beschäftigt sich die Novum mit den kleinen wie großen Sinnfragen des Grafikdesigns. An dieser Stelle möchten wir von Designern und Studios wissen, wie ihre Antworten lauten. Das monatliche Frageformat von Sonja Steppan findet in Kooperation mit Design made in Germany statt.
Mein Traumbüro sieht im Grunde aus wie ein großer Dschungel. Nur natürlich gewachsene Wände aus Pflanzen, unglaublich gute Luft und viel Platz, auch für meine Freunde, mit denen ich Ideen-Pingpong spiele.
Vor diesem Jahr hätte ich gesagt, dass mein Fantasiebüro dem von Google gleicht: Es gibt jegliches Essen gratis, Orte der Begegnung und Kreativität mit Hängematten, Spielekonsolen, Minigolfanlagen, Kinos, Ateliers mit modernsten Gadgets und interne Film- und Tonstudios – also alles so gestaltet, dass man gar nicht mehr nach Hause möchte. Jetzt sieht es eher nach einem Star-Wars-Film aus. Wir arbeiten mit Hologrammen der Kollegen an Projekten und gehen mit ihnen zum Lunch – egal ob sie gerade zu Hause oder auf Bali sind. Die Grenzen zwischen digitaler und realer Welt sind eingerissen.
Im Grunde ist eine Hochschule schon sehr nah an meiner Wunschvorstellung – verschiedene Räume, Werkstätten und diverse Disziplinen.
Ich richte gerade mein neues Büro ein, das Moodboard dafür ähnelt eher einer Werkstatt mit viel Platz auf alten Tischen und vielen großen Schubladenschränken für Papier, Stifte und allem Krimskrams; dazu gutes Licht und eine besondere Atmosphäre, zum Beispiel am Berg, in einem Van oder in einem Gartenhaus.
Es wäre ein Raum, in dem gute Freunde arbeiten, aber auch ein Ort, an dem Leute einfach kommen und gehen können. Man könnte einfach heraustreten und davor sitzen, drinnen und draußen wäre nicht strikt getrennt. Im unmittelbaren Umfeld wäre nicht viel Verkehr, aber es sind andere Arbeitsgeräusche zu hören. Sehr hell und mit viel Grün wäre schön – eine gute Kaffeemaschine sollte da sein und der Weg nach Hause kurz.
Ich glaube, das habe ich bereits gefunden. Ein bisschen wärmer im Winter könnte es vielleicht sein.
Es gibt in meiner Fantasie diesen großen, lichtdurchfluteten Ort, mit grau gestrichenem Boden und hohen freien Wänden, an denen ich ganze Stoffbahnen herablassen und bemalen kann. Ja, das wäre schön.
Da bin ich schon ziemlich nah dran. Ein Raum mit einem großen Tisch, Laptop, Stift und Papier. Eine Bibliothek. Ein schalldichter Meeting-Raum. Ein Archiv, das sich automatisch bildet. Viel Tageslicht.
Mein Fantasiebüro besteht aus: meinem Hirn, einem Blatt Papier und einem Stift. Die beste Agentur der Welt braucht keine »Räumlichkeiten«. Sie braucht viel Raum im Kopf. Das ist es auch schon. Der Rest ist Umsetzung.
Ist eigentlich kein großes Ding. Da steht halt eine Bank. Auf der wir den ganzen Tag rumlungern. Es riecht nach Meer. Aber nicht diesem duschgeligen Meer. Sondern echtes Meer. Von dieser Bank aus sehen wir Kühe. Die gucken aber dauernd irgendwo anders hin. Kühe beobachten nie. Deswegen beobachten sie auch nicht, dass wir absolut nichts arbeiten. Wir quatschen lieber in eine Dose und die verwandelt dann das Gequatsche in hinreißende Chansons. Die wiederum perfekt mit der Pasta harmonieren, die jemand täglich frisch für uns zubereitet. Wie gesagt, einfach kein großes Ding.
Viel Tageslicht, guter Boden (das meine ich nicht metaphorisch, hässliches Parkett kann mich in den Wahnsinn treiben), ein riesiges offenes Regal mit Büchern und Archiv, eine gemütliche Couch und generell Möbel, die mir gefallen. Und wenn the sky the limit ist, dann mag ich ein eigenes Zimmer für Muster haben und ein Fotostudio.
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