Hannes von Döhren ist im Netz kein Unbekannter. Vielleicht nicht zwingend als Person, seine Schriften allerdings sind so weit verbreitet, das man an ihnen kaum vorbei kommt. Die Brandon Grotesque ist eine davon. Oder die Pluto.

Nun hat der Herrmann Schmidt Verlag ein Buch über Hannes heraus gebracht: »Every day I draw at least one letter«, das sein bisheriges Werk vorstellt. In der Tat ist das Buch eine überraschend umfangreiche Werkschau, überraschend daher weil Hannes selbst erst 35 Jahre alt ist. Er ist Teil einer jungen Generation von Schriftentwerfen, die ein großes Gespür für (typografischen) Zeitgeist beweisen.

Der Name des Buches erklärt auch gleichzeitig den Erfolg von HvD Fonts, Hannes eigener Type-Foundry unter der er seine Schriften vertreibt. Denn Hannes ist unglaublich produktiv. In der Tat aber ist er »erst« seit sechs Jahren als Schriftgestalter tätig. Vermutlich macht das einen Teil von Hannes Erfolg aus: sehr verbissen und mit großer Leidenschaft und Fokus an der Gestaltung von Schriften zu arbeiten. Darüber hinaus vermarket er eben jene auch selbst und das alles überaus erfolgreich.

Das Buch zeigt eine Übersicht der inzwischen 358 Fonts umfassende Schriftbibliothek. Darüber hinaus erhalten die Käufer ein paar Gratis-Fonts der HvD Fonts Bestseller. Pluto Medium, Brandon Groteque Thin, Supria Sans Bold Italic, Niveau Grotesk Regular und Niveau Serif Medium Small Caps können mithilfe des personalisierten Codes kostenlos heruntergeladen werden.

Ich habe Hannes ein paar Fragen zum Buch gestellt.

Erzähl uns ein bisschen wie die Idee zum Buch entstanden ist.

Die Idee ein Buch zu machen hatte ich schon lange. Ich habe bestimmt ein Jahr lang mit dem Gedanken gespielt, war mir aber nicht sicher wie das Buch genau aussehen soll. Aus der anfänglichen Grundidee einen Katalog über alle meine bisher erschienen Schriften zu machen, wurde mit der Zeit viel mehr: Ich wollte keinen langweiligen Werbekatalog machen, sondern den Lesern mehr über mich erzählen, mehr von mir und meiner Welt zeigen. Denen, die vielleicht noch am Anfang stehen, wollte ich Tipps geben, die mir damals bestimmt auch geholfen hätten. Ich wollte ein Buch machen, dass man sich immer wieder gern anschaut und bei jedem Mal etwas neues entdeckt und das einem vielleicht sogar Hilfe und Inspiration bei seinen eigenen Arbeiten gibt.

Woher kommt deine Liebe für die Typografie?

Die Liebe zu Buchstaben hat mich schon immer begleitet, seit ich denken kann. Zuerst waren es noch eher die einzelnen Buchstabenformen: ein tolles “R” oder ein besonderes “a”. Später faszinierte mich das Zusammenspiel der Buchstaben. Die Challenge: Jeder Buchstabe muss in Kombination mit jedem anderen Buchstaben funktionieren. Fast eine Art Rätsel oder Spiel, das mir einfach total Spass macht.

Ein weiterer Punkt der mich fasziniert ist die Wirkung von Schrift auf Menschen. Die meisten nehmen das gar nicht bewusst war, aber es ist ein Gefühl, das man bekommt, wenn man etwas betrachtet. Die Auswahl der Schrift für ein Produkt oder eine Marke kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

Du bist sehr jung, und hälst mit dem Buch eine Art »Lebenswerk« in den Händen. Warst du selbst beeindruckt von dem Umfang?

Ich habe ca. 3 Monate damit verbracht, alles was ich so auf meiner Festplatte gefunden habe in ein InDesign-Dokument zu kopieren, um mir einen Überblick zu verschaffen, was da eigentlich so alles in den letzten Jahren entstanden ist, seit ich hauptberuflich Buchstaben zeichne. Den Umfang des Buches hatte ich vorher auf ca. 100-150 Seiten geschätzt. Als ich am Ende bei knapp 300 Seiten landete, war ich schon etwas erstaunt was da alles so zusammengekommen ist. Es war aber auch toll zu sehen und wie eine kleine Zeitreise durch meine Entwicklung als Type Designer.

Was geht dir durch den Kopf, wenn du im Stadtbild oder auf Websites deine Schriften in Verwendung siehst?

Das ist für mich eines der schönsten Belohnungen. Wenn ich unterwegs bin und meine Schriften in der freien Wildbahn sehe, freue ich mich immer total. Ich finde es interessant wie andere Designer damit umgehen und spannend wie unterschiedlich meine Schriften eingesetzt werden. Im Buch gibt es auch ein extra Kapitel dafür: HVD Fonts – On the Road. Immer wenn ich meine Schriften irgendwo sehe, fotografiere ich sie und im Buch habe ich 100 reale Arbeiten, aus der ganzen Welt, bei denen meine Schriften verwendet wurden abgedruckt.

Welche deiner eigenen Schriften ist deine »Lieblingsschrift«, wenn du das überhaupt sagen kannst?

Die Schrift, die mich emotional am meisten berührt und somit wahrscheinlich mein “All-Time-Favorite” ist die Brandon Grotesque. Ihrem Erfolg habe ich zu verdanken, dass ich hauptberuflich Schriftgestalter bin.

Vom “technischen Aspekt” gibt es da schon ein paar mehr: Ich mag z.B. die Livory für ihre Anmutigkeit und ihre verrückten Ligaturen, die Pluto für ihre Niedlichkeit ohne kitschig zu wirken, die Reklame Script für ihre Spontanität oder auch die Diamonds – weil ich einfach den Look geil finde.

Woran arbeitest du gerade und welche Pläne hast du mit HVDFonts für die nächsten Jahre?

Es gibt noch einige halbfertige Schriften und Ideen, die ich in der Schublade liegen habe und noch umsetzen möchte. Es wird also nächstes Jahr wieder neue Schriften von mir geben. Ausserdem arbeite ich parallel an Custom Typefaces für Unternehmen.

Every Day I Draw at Least One Letter
Hannes von Döhren
The HvD Fonts Type Book
Englisch
296 Seiten
24 Seiten auf Zeitungspapier
31 Font-Familien
58 Einzelfonts
17 x 24 cm
Inklusive 5 Fonts im Wert über 70 Euro zur freien Nutzung
39,80 Euro

Every Day I Draw at Least One Letter. src=

Every Day I Draw at Least One Letter.

Hannes von Döhren ist im Netz kein Unbekannter. Vielleicht nicht zwingend als Person, seine Schriften allerdings sind so weit verbreitet, das man an ihnen kaum vorbei kommt. Die Brandon Grotesque ist eine davon. Oder die Pluto.

Nun hat der Herrmann Schmidt Verlag ein Buch über Hannes heraus gebracht: »Every day I draw at least one letter«, das sein bisheriges Werk vorstellt. In der Tat ist das Buch eine überraschend umfangreiche Werkschau, überraschend daher weil Hannes selbst erst 35 Jahre alt ist. Er ist Teil einer jungen Generation von Schriftentwerfen, die ein großes Gespür für (typografischen) Zeitgeist beweisen.

Der Name des Buches erklärt auch gleichzeitig den Erfolg von HvD Fonts, Hannes eigener Type-Foundry unter der er seine Schriften vertreibt. Denn Hannes ist unglaublich produktiv. In der Tat aber ist er »erst« seit sechs Jahren als Schriftgestalter tätig. Vermutlich macht das einen Teil von Hannes Erfolg aus: sehr verbissen und mit großer Leidenschaft und Fokus an der Gestaltung von Schriften zu arbeiten. Darüber hinaus vermarket er eben jene auch selbst und das alles überaus erfolgreich.

Das Buch zeigt eine Übersicht der inzwischen 358 Fonts umfassende Schriftbibliothek. Darüber hinaus erhalten die Käufer ein paar Gratis-Fonts der HvD Fonts Bestseller. Pluto Medium, Brandon Groteque Thin, Supria Sans Bold Italic, Niveau Grotesk Regular und Niveau Serif Medium Small Caps können mithilfe des personalisierten Codes kostenlos heruntergeladen werden.

Ich habe Hannes ein paar Fragen zum Buch gestellt.

Erzähl uns ein bisschen wie die Idee zum Buch entstanden ist.

Die Idee ein Buch zu machen hatte ich schon lange. Ich habe bestimmt ein Jahr lang mit dem Gedanken gespielt, war mir aber nicht sicher wie das Buch genau aussehen soll. Aus der anfänglichen Grundidee einen Katalog über alle meine bisher erschienen Schriften zu machen, wurde mit der Zeit viel mehr: Ich wollte keinen langweiligen Werbekatalog machen, sondern den Lesern mehr über mich erzählen, mehr von mir und meiner Welt zeigen. Denen, die vielleicht noch am Anfang stehen, wollte ich Tipps geben, die mir damals bestimmt auch geholfen hätten. Ich wollte ein Buch machen, dass man sich immer wieder gern anschaut und bei jedem Mal etwas neues entdeckt und das einem vielleicht sogar Hilfe und Inspiration bei seinen eigenen Arbeiten gibt.

Woher kommt deine Liebe für die Typografie?

Die Liebe zu Buchstaben hat mich schon immer begleitet, seit ich denken kann. Zuerst waren es noch eher die einzelnen Buchstabenformen: ein tolles “R” oder ein besonderes “a”. Später faszinierte mich das Zusammenspiel der Buchstaben. Die Challenge: Jeder Buchstabe muss in Kombination mit jedem anderen Buchstaben funktionieren. Fast eine Art Rätsel oder Spiel, das mir einfach total Spass macht.

Ein weiterer Punkt der mich fasziniert ist die Wirkung von Schrift auf Menschen. Die meisten nehmen das gar nicht bewusst war, aber es ist ein Gefühl, das man bekommt, wenn man etwas betrachtet. Die Auswahl der Schrift für ein Produkt oder eine Marke kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

Du bist sehr jung, und hälst mit dem Buch eine Art »Lebenswerk« in den Händen. Warst du selbst beeindruckt von dem Umfang?

Ich habe ca. 3 Monate damit verbracht, alles was ich so auf meiner Festplatte gefunden habe in ein InDesign-Dokument zu kopieren, um mir einen Überblick zu verschaffen, was da eigentlich so alles in den letzten Jahren entstanden ist, seit ich hauptberuflich Buchstaben zeichne. Den Umfang des Buches hatte ich vorher auf ca. 100-150 Seiten geschätzt. Als ich am Ende bei knapp 300 Seiten landete, war ich schon etwas erstaunt was da alles so zusammengekommen ist. Es war aber auch toll zu sehen und wie eine kleine Zeitreise durch meine Entwicklung als Type Designer.

Was geht dir durch den Kopf, wenn du im Stadtbild oder auf Websites deine Schriften in Verwendung siehst?

Das ist für mich eines der schönsten Belohnungen. Wenn ich unterwegs bin und meine Schriften in der freien Wildbahn sehe, freue ich mich immer total. Ich finde es interessant wie andere Designer damit umgehen und spannend wie unterschiedlich meine Schriften eingesetzt werden. Im Buch gibt es auch ein extra Kapitel dafür: HVD Fonts – On the Road. Immer wenn ich meine Schriften irgendwo sehe, fotografiere ich sie und im Buch habe ich 100 reale Arbeiten, aus der ganzen Welt, bei denen meine Schriften verwendet wurden abgedruckt.

Welche deiner eigenen Schriften ist deine »Lieblingsschrift«, wenn du das überhaupt sagen kannst?

Die Schrift, die mich emotional am meisten berührt und somit wahrscheinlich mein “All-Time-Favorite” ist die Brandon Grotesque. Ihrem Erfolg habe ich zu verdanken, dass ich hauptberuflich Schriftgestalter bin.

Vom “technischen Aspekt” gibt es da schon ein paar mehr: Ich mag z.B. die Livory für ihre Anmutigkeit und ihre verrückten Ligaturen, die Pluto für ihre Niedlichkeit ohne kitschig zu wirken, die Reklame Script für ihre Spontanität oder auch die Diamonds – weil ich einfach den Look geil finde.

Woran arbeitest du gerade und welche Pläne hast du mit HVDFonts für die nächsten Jahre?

Es gibt noch einige halbfertige Schriften und Ideen, die ich in der Schublade liegen habe und noch umsetzen möchte. Es wird also nächstes Jahr wieder neue Schriften von mir geben. Ausserdem arbeite ich parallel an Custom Typefaces für Unternehmen.

Every Day I Draw at Least One Letter
Hannes von Döhren
The HvD Fonts Type Book
Englisch
296 Seiten
24 Seiten auf Zeitungspapier
31 Font-Familien
58 Einzelfonts
17 x 24 cm
Inklusive 5 Fonts im Wert über 70 Euro zur freien Nutzung
39,80 Euro

Edit