Anna Sommerer studierte Produktdesign an der Hochschule Niederrein in Krefeld. In ihrer Abschlussarbeit »Pro – Du bist Prokrastinationskönig, du bist Prokrastinationskönigin!« kritisierte sie, dass prokrastinieren allgemein oft ausschließlich negativ dargestellt wird obwohl es ebenso Potential birgt. Sie machte dies zum Gegenstand ihrer Bachelorarbeit und berichtet für uns davon.
Prokrastination bezeichnet das Verhalten, als notwendig aber unangenehm empfundene Arbeiten immer wieder aufzuschieben.
Zu prokrastinieren bedeutet, dass man Dinge aufschiebt und stattdessen weniger wichtigen Tätigkeiten nachgeht. Es wird gerne auch mit »Putzen statt Lernen« beschrieben. Man drückt sich unter anderem vor der Haupttätigkeit, da man sie im Grunde als negativ empfindet: man hat Sorge zu scheitern, die Aufgabe nicht bewältigen zu können oder ganz einfach keine Lust darauf. Positiv ist natürlich, dass man stattdessen auch andere Dinge erledigt, die seit langem liegen geblieben sind, wie beispielsweise das Putzen der Fenster.
Prokrastination ist etwas total normales, solang man sich dadurch keine ernsthaften Probleme ergeben: Beispielsweise die Hausarbeit in der Nacht vor der Abgabe fertig zuschreiben und dennoch eine vernünftige Note zu bekommen. Oder das Bekommen einer kleinen Mahnung, weil man die Steuererklärung nicht bis zu Termin X abgegeben hat, befindet sich meiner Meinung nach also noch total im Rahmen.
Sobald sich aber auf Grund von Prokrastination gehäuft Probleme ergeben, wie wiederholt verpasste Abgaben an der Uni, Klausuren durch die man mehrfach fällt, ernsthaft Komplikationen im Beruf oder Schwierigkeiten im Privatleben die alle Konsequenzen mit sich bringen, kann man von einer Krankheit sprechen. Chu und Choi (vgl. Chu/Choi, 2005 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15959999) unterscheiden zwischen verschiedenen Prokrastinationstypen und beschreiben den Typ »Aktiv Prokrastinierende«: Diese Menschen können gut unter Stress arbeiten und suchen den Zeitdruck. Sie arbeiten beispielsweise kurz vor einer Deadline deutlich intensiver und bringen gleich gute Ergebnisse wie »Nicht Prokrastinierende«. Es wird also gezeigt, dass Prokrastination nicht nur schlecht ist. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Menschen, die nach intensivem Prokrastinieren eben nicht mehr ihr gewünschtes Ziel erreichen können.
Durch das Buch »Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin« von Kathrin Passig und Sascha Lobo bin auf das Thema aufmerksam geworden. Noch relativ ahnungslos, in welche Richtung es gehen würde, habe ich mich mit dem Thema Prokrastination angemeldet. Im Laufe der Recherchephase ist mir klar geworden, dass zumindest bei sogenannten »Aktiv Prokrastinierenden« nicht die Prokrastination das Negative ist, sondern meiner Meinung nach das schlechte Gewissen, was einen während des prokrastinierens begleitet. Hier setzte ich mit meinem Set an um dieses schlechte Gewissen zu nehmen oder zumindest zu verringern.
Prokrastination ist nicht per se schlecht.
Meine Arbeit hat auf jeden Fall mein Verständnis für prokrastinierende Menschen, zu denen ich mich auch häufig zähle, gesteigert. Meine Erkenntnisse helfen mir bei meinen aktuellen beruflichen Aufgaben aber nicht wirklich weiter, da sich meine Abschlussarbeit auf Studierende bezieht.
Selbst spreche ich eigentlich eher von einem Produktset, als von einem Spiel. Jedes Produkt steht für sich selbst und ist unabhängig von den anderen. Der Aktivitätenbeutel beispielsweise schlägt einem Prokrastinationstätigkeiten vor, denen man nachgehen kann, anstatt seine eigentliche Aufgabe zu erledigen. Eingraviert in Holz werden Tätigkeiten wie »telefonieren«, »shoppen«, »lesen« oder »Bad nehmen« legitimiert und so, ganz ohne schlechtes Gewissen, erlaubt.
Ich persönlich wende gerne das Prinzip des »Pflicht und Kür«-Brettes an um mir schöne Tätigkeiten wieder ins Bewusstsein zu rufen und diese als Belohnung zu sehen.
Die Arbeitskerze ist wohl das Alltagstauglichste und wird (mit einem ganz normalen Teelicht) von vielen meiner Bekannten erfolgreich angewendet. Man zündet dazu einen ein Teelicht an, sobald man seiner Haupttätigkeit wie zum Beispiel dem Schreiben einer Hausarbeit nachgeht. Sobald man prokrastiniert wird das Teelicht ausgepustet und erst wieder angemacht, wenn man weiter arbeitet. Das Tagesziel (4 Stunden konzentrierte Arbeit) ist erreicht, sobald das Teelicht ganz herunter gebrannt ist.
Sicherlich kann mein Set an der ein oder anderen Stelle noch optimiert oder angepasst werden. Nach einigen Jahren Berufserfahrung und vielen Projekten würde ich doch manches heute anders gestalten.
Eine Sensibilisierung in der Schulzeit und im Studium halte ich für richtig und wichtig. Viele Schülerinnen und Schüler, aber auch Studierende setzen sich selbst unter starken Erfolgsdruck. Dabei im Hinterkopf zu haben, dass »auf den letzten Drücker« zu arbeiten schlecht ist, macht es nicht leichter.
Besonders für Studierende und Menschen mit einem flexiblen Arbeitsalltag ist die Thematik meiner Meinung nach wichtig. Werktätige in vorgegebenen Arbeitsumgebungen und -strukturen haben meistens gar nicht die Möglichkeit zu prokrastinieren.
Meine Arbeit stützt sich hauptsächlich auf wissenschaftliche Texte ohne Designbezug.
Interessante Projekte/Arbeiten zum Thema Prokrastination nenne ich aber gerne:
Prokrastination, Buchprojekt von Britta Nitsch
Procrastination – Tales Of Mere Existence, Video von Levni Yilmaz
Procrastination, Video von Johnny Kelly
Procrastinator’s Clock, Projekt von David Seah
Procrastination, Zeitung von Stuard Mcadams
Und natürlich das bereits erwähnte Buch »Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin« von Kathrin Passig und Sascha Lobo.
Es war mir wichtig, dass das Design meiner Produkte und Ihrer Verpackung eine klare Linie verfolgt. Nicht zu verspielt, sondern reduziert. Nicht die Produkte sollen im Mittelpunkt stehen. Auf das was sie bewirken kommt es an! Das Material Holz war mir sehr wichtig, um dem Thema über hochwertige Produkte einen höheren Stellenwert zu geben.
Durch die gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema Prokrastination können Betroffene ihre Arbeit ein wenig einfacher gestalten.
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