»Das ist keine Kunst, das ist Dreck!«, soll eine Wiener Bürgerin geschrien haben und Christoph Schlingensief ihres Landes verweisen wollen, der »Ausländer raus!« auf einen Container geschrieben und dort eine Castingshow für Asylanten inszeniert hatte. Auch die Putzfrau, die Joseph Beuys Fettecke in Düsseldorf beseitigte, ist Legende. Wenn Kultur der Ort ist, an dem festgelegt wird, was als wertvoll gilt, das Feld, in dem Traditionen gebildet werden, dann ist Dreck ein wichtiges Thema für die Kunst. Dreck: Ein Apparat versammelt ein Kollektiv aus menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren in Residenzen. Jenseits einer Politik der guten Absicht, die zur Darstellung bringt, woran unsere Gesellschaft krankt, laden wir in einen Raum voller Dreck, der Tranformation, Austausch und Begegnung ermöglicht. Kein hermetisches Labor, sondern eine offene Anlage, die spekulativ bessere Darstellungen von Wirklichkeit ermöglichen soll. Wir setzen uns der Akkumulation von Dreck aus und hören auf die Dinge.
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