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Andreas Popp, wie händelst du schwierige Kunden?

Schwierige Kunden sind schwierig. Zum Glück gibt es davon meiner Erfahrung nach eigentlich nur wenige.

Am einfachen Ende der schwierigen Kunden würde ich die Unerfahrenen sehen. Der Beratungsaufwand steigt, und das geht schon bei grundlegenden Begrifflichkeiten und Prinzipien los. Das Positive daran: Es erdet und rückt die Designerwelt wieder ins Lot. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es auch gleichzeitig Kunden mit kleinem Budget sind. Leidenschaft und Durchatmen hilft.

Anstrengender sind die leicht Chaotischen. Grundlegendes Material wird geliefert, wenn der Designprozess schon weit fortgeschritten ist und dies zwangsweise zu größeren Umbaumaßnahmen führt. Finale und freigegebene Arbeiten sind doch nicht mehr so final, weil nach und nach nochmal neue Daten eingearbeitet werden müssen. Das Briefing von gestern ist nicht das Briefing von heute. Zeitgebühr hilft.

Weiteres Potential für Schwierigkeiten bringen spannende Projekte mit undeutlichen Zielen. Sie machen zwar Spaß, aber erschweren die Projektplanung durch unfokussiertes Arbeiten. Dreht es sich irgenwie im Kreise, wächst das schlechte Gewissen. Ist die Zahlungsmoral eher rudimentär ausgebildet, sorgt es am Ende für schlechte Stimmung. Klare Projektstruktur und -transparenz sorgt für Übersicht und hält die (Verantwortlichkeits-)Fäden auseinander. Bei Neukunden gerne mal eine Anzahlung nehmen. Vertrauen gegen Vertrauen.

Wenn die Chemie nicht stimmt oder von Anfang an unrealistische Vorstellungen bezüglich Aufwand und Wert des Projektes vorherrschen, lieber ganz die Finger davon lassen. Wenn es am Anfang hakt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es so weiter geht.

Zusammengefasst könnte meine Philosophie so aussehen: “Only work with people you’d invite to your home for a meal.” (Garth Walker)

Andreas Popp
Interaction Designer
http://www.supersoon.net

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