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Offscreen — ein offline Magazin über online Leute

Als Webdesigner weiss ich, wie kurzlebig unsere Arbeit sein kann. Was man Montags produziert, ist Dienstags online, Mittwochs liegt’s im (Twitter) Trend und am Wochenende ist es entweder in den Weiten des WWW untergegangen oder man hat es über Nacht mit einer neuen Versionsnummer versehen und erkennt es nicht mehr wieder.

Nach fast 10 Jahren Pixelschieberei im Netz habe ich mir im August eine Auszeit gegönnt. Mir war das Alles irgendwie zu immateriell geworden. Einen persönlichen Bezug zu digitalen Produkten herzustellen wird meiner Meinung nach nicht nur für die Kreativen immer schwieriger. Unser Handwerk wird erwachsen und die gesamte Branche wird professioneller. Täglich dringen neue Websites und Apps auf den Markt und kämpfen um den besten Platz in unserer Bookmark-Liste oder auf unserem Homescreen.

Unser Leben wird immer mehr von digitalen Produkten organisiert und definiert. Man vergisst da schnell, dass hinter jedem dieser Interfaces eine ganz menschliche Geschichte steckt. Das sind Geschichten von Freelancern und Solobastlern, die Abends und am Wochenende neben Hauptberuf und Familie an ihrer App schrauben. Manchmal stecken risikobereite Entrepreneurs dahinter, die sich—angespornt vom 6-stelligen Risikokapital—eine steile Startup-Karriere ausmalen. Oder ein paar Entwickler, die einfach einen lästigen, userunfreundlichen Service praktikabler machen wollen und mit ihrer Idee mal eben so einen ganz neuen Markt erfinden, den es vorher noch nicht gab.

Mit Offscreen möchte ich genau diese Geschichten festhalten. Eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift, die versucht die menschliche Seite von Websites und Apps zu erforschen. Wir möchten hinter die Kulissen schauen und dokumentieren, wie die Leute, die unseren digitalen Lebensstil ermöglichen, arbeiten, leben und denken. Wir schauen uns interessante Büroeinrichtungen an, berichten von neuen Co-Working Arbeitsräumen und nehmen die heutige Freelance-Kultur unter die Lupe.

Wieso ein gedrucktes, nicht-digitales Magazin fragt ihr? Weil wir Geschichten von Menschen und deren Ideen erzählen wollen, nicht von Websites und Apps. Es soll ein “physisches” Erlebnis sein, kein digitales. Nimm die Zeitschrift mit zum Baggersee, lasse sie im Büro liegen, damit Andere auch darin stöbern können oder schenke sie jemandem zum Geburtstag. Offscreen soll in 15 Jahren noch die Geschichte von Ulf und seiner App erzählen können. Dann, wenn sich keiner mehr an iOS5 oder das erste iPad erinnern kann.

Offscreen Magazine ist derzeit noch im Konzept-Stadium. Hilft mit, die erste Ausgabe zu ermöglichen und unterstützt das Projekt auf Kickstarter:

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