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Grid Magazin

Trotz iPad und neuen technischen Möglichkeiten für Verleger und Verlage, ist das klassische Printmagazin nicht totzukriegen, was man an regelmäßig erscheinenden neuen Formaten sieht. Der ehemalige Chefredakteur der form, Gerrit Terstiege, wagte sich jetzt an ein neues Magazin für Gestalter – GRID. Das Kürzel GRID, dessen Wortmarke, die Peter Schmidt Group gestaltet hat, steht dabei für die Zusammensetzung aus Grafik (GR) und Industriedesign (ID) und der Bezug zum Rasterbegriff ist auch nicht ganz zufällig.

Das Magazin selbst enthält die klassischen Elemente von Grafik-Magazinen: Vorstellung von Nachwuchsdesigenern, Buchbesprechungen, Kalender, News. Das grundsätzliche Problem bei Printmagazinen ist allerdings, dass die News darin meist keine wirklichen neuen »News« mehr sind. Das ebay-Logo haben wir alle schon ausführlichst online diskutiert, ein überarbeiteter Artikel zum neuen USA Today Logo aus dem Designtagebuch ist daher auch nicht mehr ganz so frisch.
Sei es drum, was das Magazin ausmacht sind Reportagen und Interviews wie der über Jessica Walsh, der neuen Geschäftspartnerin von Stefan Sagmeister oder der von Erik Spiekermann, der erklärt warum es sich lohnt immer wieder neu anzufangen.

Die Gestaltung, sprich das Basis-Layout stammt von Mario Lombardo, der seine Editorial Design Erfahrung hier ausspielt. Typografisch habe ich persönlich eine unterschwellige Abneigung gegen die Times, die für den deutschen Fließtext verwendet wird. Die Akzidenz Grotesk, bekanntermaßen eine Lieblingsschrift von Mario Lombardo, bildet den englischen Teil ab. Für die Headline wurde eine eigene Schrift, die Bureau Grid entworfen. Die wechselnden Papierfarben finde ich elegant und auch sonst ist die Verarbeitung sehr hochwertig.

Die Mischung aus Industrie- und Kommunikationsdesign ist nicht unbedingt mein Fall. Ich habe mich dabei ertappt über Industriedesign-Artikel weg zu blättern und bei Grafik-Artikel hängen zu bleiben. Das mag aber auch an meinem eher minimalen Interesse an eben diesem Themengebiet liegen, vielleicht ist ja für andere Leser genau das besonders interessant.

Das Magazin erscheint zweisprachig, deutsch und englisch, so dass es sich auch internationale Leser richtet. Der Preis von 15,50 EUR ist ein wenig grenzwertig, allerdings lässt die Verarbeitung auch erkennen wieso das so ist. Es wird sechs Mal jährlich erscheinen.

Ich bin gespannt, wie sich das Magazin entwickeln wird. Die erste Ausgabe (die passenderweise auch »Start« heißt) bietet wenig Überraschendes oder Neues, ist aber durchaus vielversprechend.

GRID – Zeitschrift für Gestaltung / Graphic + Industrial Design
Erscheinungsweise: 6 x jährlich
Startauflage: 20.000 Exemplare
deutsch/englisch
23 x 29,8 cm
€ 15,50 / CHF 22
Erste Ausgabe „Start“: 116 Seiten
ISSN: 2195-3015
www.grid-magazin.de

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