Produktdesign – nicht nur schön, sondern auch praktisch
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Produktdesigner – auch Industriedesigner genannt – gehören wohl zu den Berufsgruppen, von denen man entweder nicht weiß, was sie tun, oder sie zutiefst missversteht. Sobald der Wortstamm „-design“ fällt, denkt der Normalverbraucher erst einmal nur an die schönen Dinge im Leben. Doch sie darauf zu reduzieren, damit wäre den Produktdesignern Unrecht getan.
Herausforderungen des Produktdesigns
Laut einer Studie der Universität Mannheim hat das Produktdesign einen starken Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kunden. Dabei konnte das Produktdesign erstmals auf drei konkrete Bewertungskategorien hin messbar gemacht werden. Diese beziehen sich auf die visuellen Eigenschaften, die dem Kunden folgende drei Vorteile bieten:
- Ästhetik: Aussehen und Schönheit des Produktes
- Funktionalität: Erfüllt das Produkt der Optik nach seinen Zweck?
- symbolische Funktion: Unterstützt das Produkt das Selbstbild des Konsumenten?
Aus diesen drei Bewertungskriterien wird klar, welches Ziel hinter dem Produktdesign steht: Funktionalität und Design eines Produktes sollen Hand in Hand miteinander gehen. Denn auch bei Nutzgegenständen, die nicht für den Konsumenten gedacht sind, sondern für die alltägliche Arbeit eines Betriebes benötigt werden, ist ein gutes, effizientes Design unabdingbar für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Sogar eine Studie von HTC bewies bereits, dass gutes Design glücklich macht. Außerdem muss der Entwurf des Produktdesigners im industriellen Fertigungsprozess umsetzbar sein, denn es handelt sich nicht um Einzelstücke, sondern um in Masse produzierte Ware. Darüber hinaus muss bei dem Entwurf des Produktes auch beachtet werden, welche Mindest- oder Höchstvorgaben bezüglich Schwere, Größe, Helligkeit, Kosten und Griffigkeit des Produktes gelten. Auch ist vorgegeben, welche Anforderungen das Produkt in Hinblick auf die Brennbarkeit, die Stabilität, die Sicherheit und gesundheitliche Aspekte erfüllen muss. All diese Kriterien werden in einem Pflichtenheft zusammengefasst, welches der Produktdesigner vor Beginn eines Produktes erhält.
Die Schwierigkeit, der sich ein Industriedesigner stellen muss, ist, dass er für verschiedene Zielgruppen denken können muss. Je nach Produkt muss er sich gleichzeitig in Mediziner, Patienten und Techniker oder in Feuerwehrmänner oder eben in den Otto-Normal-Verbraucher hinein versetzen können. Bei manchen Produktgruppen müssen unter Umständen auch die Anforderungen verschiedener Zielgruppen in einem Produkt vereinbar sein.
Ein Praxisbeispiel
Ein Beispiel hierfür sind die Kisten und Sichtlagerboxen von ab-in-die-box.de. Die in Deutschland hergestellten Transportkörbe sind gleichermaßen für Obsthändler, Fleischer, Bäcker oder auch Werkstätten konzipiert und erfüllen die zielgruppenspezifischen Anforderungen. Dabei haben sie zentrale Merkmale gemeinsam: Boxen gleicher Breite sind unabhängig von der Länge stapelbar, jede Box verfügt über Etikettenfelder, sind aus Polypropylen hergestellt und nicht nur säurebeständig, sondern auch lebensmittelecht. Durch die Lebensmittelechtheit und die Säurebeständigkeit erfüllen die Boxen nicht nur die Anforderungen zur Arbeitssicherheit, die beispielsweise in einem Kfz-Betrieb anfallen, sondern auch die Voraussetzungen für die Lebensmittelverarbeitung, die ein Bäcker oder ein Fleischer erfüllen können muss. Den Anspruch, das Produktdesign für einen reibungslosen Arbeitsablauf auszulegen, erfüllt der Industriedesigner der deutschen Firma durch die Möglichkeit, die Kisten unabhängig von ihrer Länge zu stapeln und mit Etiketten zu versehen. Weitere Informationen zu dem Design der Boxen sind hier zu finden.
Praktisch und umweltschonend
Mit dem wachsenden Bewusstsein für den Umweltschutz muss sich das Produktdesign einer neuen Herausforderung stellen: dem sogenannten Ökodesign. Das Umweltbundesamt bezeichnet das Ökodesign als „umfassende Gestaltungsaufgabe der nachhaltigen Unternehmensführung“. Mit diesem Aspekt des Industriedesigns soll die Umweltbelastung durch ein Produkt über den gesamten Lebensweg desselben gemindert werden. Dementsprechend sollen die Anforderung des Produktdesigns durch den Aspekt der Umweltfreundlichkeit ergänzt werden. Die Aufgaben eines Produktdesigners sind nicht nur, sondern bleiben auch in Zukunft höchst komplex. Und wichtig, denn was wäre unsere Welt ohne gut designte Produkte.