Design: Agentur entwirft neue, individuelle Barcodes
Fast jedes Produkt in Deutschland trägt seinen eigenen schwarz-weißen Barcode. Unabhängig von Produkt und Firma sieht er immer irgendwie gleich aus – langweilig. Damit der Strichcode netter aussieht aber trotzdem seinen Zweck erfüllt, hat sich die Agentur Design Barcode neue und individuellere Designs ausgedacht.
Das Ziel, das die Agentur mit den neuen Strichcodes verfolgte, war den Einheitslook im Supermarktregal zu bekämpfen. Den Herstellern und Händlern soll mit den individuellen Barcodes auf verschiedenen Produkten die Möglichkeit gegeben werden, auf eine neue Art mit den Kunden kommunizieren zu können. In dem von der Agentur herausgegebenen Buch “Barcode Revolution” finden sich mittlerweile über 200 verschieden gestaltete Codes: der Barcode als Pizzastück, Surferwelle, Popcornpfanne, Skyline, Regenschirm und vielem mehr.
Die traditionellen, viereckigen Barcodes sollen von den neuen Designs abgelöst werden und in neue Codes umgewandelt werden, die für das Produkt stehen. Jenny Craig, ein Hersteller für Diätprodukte, versieht die eigenen Artikel beispielsweise mit einem neuen Barcode, der einen Hosenbund einer Jeans darstellt. Das Hiroshima Museum in Japan benützt das Bild eines Atompilzes.
Die Idee, die Barcodes mit einem individuellen Design zu verschönern, war so neu, dass die Design Barcode Agentur einen Preis verliehen bekam: den Titan Löwen des internationalen Cannes-Werbefestivals. Der Preis wird seit 2003 für neue und bahnbrechende Werbeinnovation verliehen. Die Agentur hat sich mit ihrer Idee gegen rund 200 andere Bewerber durchgesetzt. Die Jury war überzeugt vom einfachen, gobalen und genialen Design der neuen Strichcodes.
Über 30 Jahre gibt es den Strichcode in Deutschland. Cola, Kekse oder Käse – heute tragen rund 98 Prozent der Lebensmittel und 80 Prozent aller anderen Artikel eine codierte Nummer. Anhand dieser erkennen Scannerkassen in Supermärkten und Co. den aktuellen Preis, die Artikelbezeichnung und den Mehrwertsteuersatz. Aber auch von zu Hause aus, kann sich jeder Interessierte ein Bild über die eingekauften Artikel machen. Mit der sogenannten EAN-Suche, die über das Internet erfolgt, gibt man den Nummerncode ein und erhält in wenigen Sekunden eine ausführliche Beschreibung des Produktes. EAN steht für “European Article Number” und bezeichnet den 8- oder 13-stelligen Barcode.
Dass ein Barcode nicht immer langweilig in seiner ursprünglichen Form gestaltet werden kann, hat die Design Barcode Agentur bewiesen. Trotz des individuellen Designs sind sie genauso funktionsfähig wie die traditionellen Strichcodes. Noch sind die neuen Ideen der Agentur in Deutschland nicht verbreitet – was größtenteils am Nachfolger der Strichcodes liegen könnte: Viele Hersteller benützten vermehrt einen RFID-Chip. Diese sogenannten Funketiketten lösen die Barcodes nach und nach ab, da sie einfacher in der Handhabung sind. Berührungen mit Scannern sind nicht mehr nötig, es genügt seinen Einkaufswagen an einem Lesegerät vorbeizuschieben.
Bild: Agentur Design Barcode